Mutausbruch

 

Mitte Mai werden im Gemeindezentrum Reiskirchen die Türen für den regionalen Jugendgottesdienst FOCUS geöffnet. Manche kennen diesen regionalen Jugendgottesdienst vielleicht noch unter dem alten Namen „TimeOut“, den es nun schon etliche Jahre gibt.
Ich bin gespannt wie es wird und freue mich auf alle Fälle schon sehr auf diesen Abend und die bereichernde große Gemeinschaft. Besonders gespannt bin ich, da ich von dem Vorbereitungsteam angefragt wurde, ob ich predigen kann. Kurzerhand sagte ich zu und währenddessen kam mir ein Wort in den Sinn welches mich seither nicht mehr loslässt:

MUTAUSBRUCH

Was ist Mut? 
Wozu brauchen wir Mut? 
Was hat Mut mit meinen Glauben zu tun?

Der Jugendgottesdienst ist an dem Pfingstwochenende. Pfingsten ist ein Ereignis das von Mutausbrüchen gefüllt ist. 

Die Freunde von Jesus haben eine ganz schöne Achterbahn an Gefühlen hinter sich. Wer im Oster-Familiengottesdienst war hat die großen Gefühle mitbekommen.

Es beginnt mit der Hoffnung, die die Jünger haben Jesus nachfolgen lassen. Diese Hoffnung mündet an Palmsonntag im prachtvollen Einzug Jesu in Jerusalem, bei dem das Volk ihn wie ein König begrüßte. Jetzt wird sich das Blatt wenden. Alles wird anders, Alles wird besser. Die Freude ist groß!

Doch dann kommt es alles ganz anders. Jesus wird gefangengenommen, verurteilt und gekreuzigt. Die guten Gefühle verschwinden. Tiefste Trauer, Verzweiflung und Entsetzen machen sich breit. Sicherlich auch Wut bei dem ein oder anderen Jünger.  Wie konnte es nur so weit kommen? Was hat sich Gott bei dem Allen gedacht? Es ist wie in tiefster dunklen Nacht. 

Kurz nach Jesu Tod machen sich einige Frauen auf den Weg zu seinem Grab., denn sie wollen sich von ihrem Freund verabschieden. Dann erleben sie völlig unerwartet als erste Menschen das Osterwunder. Jesus ist nicht länger tot, sondern ist wahrhaftig auferstanden. Jesus lebt!
Nach und nach erfahren alle seine Freunde davon und sie treffen tatsächlich ihren Freund Jesus wieder. Doch die Wiedersehensfreude hält nicht allzu lang. In den Evangelien lesen wir, dass Jesus wieder zu seinem Vater zurückkehrt. Aber nicht einfach so. Vorher gibt er ihnen noch einen ziemlich großen Auftrag:

Geht hin in alle Länder und erzählt den Menschen von mir, von dem was geschehen ist. Tauft sie auf meinem Namen und bringt ihnen alles bei, was ich euch beigebracht habe. Und auf eins könnt ihr euch immer verlassen: Ich bin bei euch, an jedem Tag und wo auch immer ihr unterwegs seid.

Das erinnert mich ein bisschen an eine Ansprache während der Halbzeit in einer Sportkabine. Jesus macht seinen Freunden nochmal richtig Mut, indem er ihnen versichert sie nie alleine zu lassen. Außerdem setzt er nochmal ihren Fokus. Er sagt nochmal was das Ziel ist, was sie tun sollen: Sie sollen allen Menschen von Jesus erzählen. Und dann ist er weg. Aber … er hatte ihnen doch versprochen da zu sein? 
Gott hat aber noch eine besondere Überraschung parat: den Heiligen Geist.

Jesu Freunde hatten sich nach dem Osterwunder, wie so oft, zusammengetroffen, als sie ein lautes Rauschen hörten und der Heilige Geist auf sie kam. Sie verspürten eine unendliche Freude. Sie erlebten einen „Mutausbruch“ und fingen an, allen Menschen in der Stadt von Jesus und seinem Leben, Tod und dem Osterwunder zu erzählen. 

Alle Ketten die sie zurückhielten, alle Ängste, Zweifel und Sorgen waren gesprengt.

Gott hat sie mit seinem Geist erfüllt und damit auch mit Mut, sich nicht länger zu verstecken, sondern ihren Auftrag mutig auszuführen.
Und seinen Heiligen Geist möchte Gott auch uns schenken, wenn wir zu ihm gehören. Und dann dürfen auch wir voller Mut durch unser Leben gehen, denn Jesus ist bei uns. An jedem Tag, wo auch immer wir unterwegs sind. 

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von Ann-Julie Perschel

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